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    • Ich schließe mich dem Dank an Simon (und Zinko sowie Wolfram als weiteren Schiri) an - fürs Pfeifen und für diesen Kommentar. In der Tat wollen wir den Handball im TV auf eine Stufe heben, auf der sich unsere talentierten Jugendspieler und junge Aktivenspieler nicht mehr genötigt sehen, den Verein zu wechseln, um Erfahrungen in höherklassigen Ligen zu sammeln. Denn dort wollen wir selber hin, und wenn wir unsere Spieler binden können und zudem - wie derzeit - auch noch von neuen Kräften verstärkt werden, schaffen wir das auch.

      Die derzeitige "Rückwanderwelle" zeigt, dass wir hier auf einem sehr guten Weg sind - und da können wir uns alle auf die Schulter klopfen: Daniel als Trainer, die Erste Mannschaft als Kollektiv, die Handballabteilung und der gesamte Verein. Hier greifen die Rädchen immer besser ineinander, sodass wir ein gutes Bild nach innen und außen abgeben.



      Gleichwohl bleibt noch viel zu tun - Stichwort "neue Schiris"...!

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    • Ingo berichtet über seine Tätigkeit und Ziele als Abteilungsleiter (Teil1)

      „Wir können mehr erreichen, als wir es im Moment zu träumen wagen“


      Ein Interview in einer ungewöhnlichen Konstellation: Erste-Mannschafts-Trainer Daniel Vowinkel befragt seinen Spieler Ingo Fischer, der gleichzeitig Abteilungsleiter ist, über die Entwicklung des Handballsports in Nierstein.

      Daniel: Glückwunsch Dir und Sebastian Funk zur Wiederwahl als Abteilungsleiter für die nächsten zwei Jahre. Eine Bestätigung für Eure tolle Arbeit und ein Zeichen des Vertrauens der gesamten Abteilung. Worin lag, als Ihr das Amt im April 2012übernommen habt, Euer Hauptaugenmerk?

      Ingo: Vielen Dank, Daniel! Zunächst eine kleine Korrektur: Sebastian und ich sind Anfang des Jahres erstmals gewählt, also nicht wiedergewählt worden. Bei unserer ersten Amtszeit hatte uns der Vorstand - wie das im TV wohl üblich ist – einfach eingesetzt. Sebastian und ich wollten jedoch eine neue Tradition begründen und uns von den Mitgliedern der Abteilung, deren Interessen wir bisweilen ja auch gegenüber dem Vorstand vertreten sollen, direkt wählen lassen. Das einstimmige Votum der bei der Abteilungsversammlung anwesenden Handballer hat uns sehr gefreut. Dieser Rückhalt ist extrem wichtig für uns, gerade vor dem Hintergrund von schwierigenEntscheidungen, die gefällt werden müssen – etwa mit Blick auf die Schiri-Problematik.

      Daniel: Dazu später, zunächst noch einmal zurück zum Hauptaugenmerk Eurer ersten Amtszeit ...

      Ingo: Ja, sorry für den Exkurs. Kurz gesagt: Während unserer ersten Amtszeit haben wir gemeinsam mit Patrick Kunz ein Sponsoringkonzept entwickelt und damit begonnen, es umzusetzen. Vor dieser Saison fand erstmals in der Vereinsgeschichte eine aktive Akquise von Sponsoren statt - und erstmals in der Geschichte des TV Nierstein konnte mit der Linden-Apotheke ein Hauptsponsor für die Erste Herrenmannschaft gefunden werden.
      Ein andres sehr zeitintensives Projekt war die von mir angestoßene und federführend geleitete Initiative der rheinhessischen Verbandsligisten für eine verbesserte Presseberichterstattung. Zehn der zwölf Verbandsligisten haben sich dieser Initiativeangeschlossen, und gemeinsam haben wir es schließlich erreicht, dass die Allgemeine Zeitung wieder flächendeckend über Verbandsligahandball – also auch über uns – berichtet. Zuvor hatte die Presse 14 Jahre lang den Niersteiner Handballkomplett ignoriert.
      Und schließlich gab es da noch die Kontroverse mit der öffentlichen Hand wegen der monatelangen Hallensperrzeiten, ausgerechnet in der Saisonvorbereitung. Ihr habt ja alle mitbekommen, dass wir schließlich eine gute Lösung mit Verbandsgemeinde und Kreis gefunden haben, damit so etwas künftig nicht mehr passiert.

      Daniel: Was hat sich seit Euerm Amtsantritt innerhalb der Abteilung geändert, und wie beurteilst Du die Stimmung und die Zusammenarbeit innerhalb der Abteilung?

      Ingo: Es hat in den vergangenen zwei Jahren eine ganz erstaunlich gute Entwicklung stattgefunden, von der ich mir jedoch keineswegs anmaße, dass diese im besonderen Maße auf Sebastian und mich zurückzuführen ist. Fakt ist, dass das, was man neudeutsch als Teamwork bezeichnet, bei uns sehr gut funktioniert. Für diegute Entwicklung können wir uns alle gegenseitig auf die Schultern klopfen: Spieler, Trainer, Sponsoring-, Jugend- und Schiedsrichterkoordination – und eben auch die Abteilungsleitung.

      Daniel: Welche Erfolge meinst Du konkret?

      Ingo: Ganz konkret zeigt sich das etwa in der hervorragenden Jugendarbeit. Es gibt immer mehr Jungen und Mädchen, die im TV Nierstein Handball spielen wollen – und zwar völlig gegen den allgemeinen Trend: Während andere Vereine darüberklagen, dass die Jugendlichen angesichts der Ganztagsschulunterrichts kaum mehr dazu bereit seien, am späten Nachmittag auch noch Handball zu spielen, rennen sieuns die Bude ein. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann der TV schon einmal acht Jugendmannschaften – von den Minis bis zur A-Jugend - gemeldet hatte, wie dies in diesem Jahr der Fall ist. Und wer etwa den Junior-Cup verfolgt hat, der hat gesehen, auf welch hohem Niveau der Jugendhandball in Nierstein angelangt ist. Die B-Jugend etwa will in diesem Jahr die Oberliga-Quali spielen. Für dieAktivenmannschaften bedeutet das, dass sie sich in den kommenden Jahren über viele junge Spieler freuen können, die die Teams nicht nur irgendwie über Wasserhalten, sondern diese intensiv verstärken werden.

      Daniel: Apropos Aktivenmannschaften – wie sieht es mit denen aktuell aus?

      Ingo: Bei den Damen ist auf dem Spielfeld erkennbar, dass sie den Spaß am Handballspielen wiedergefunden haben. Und dieser Spaß ist derzeit noch wichtiger, als in einer möglichst hohen Klasse zu spielen – daher haben die Damen I den ihnen vom Verband vor der Saison angebotenen Aufstieg als Nachrücker in die Rheinhessenliga auch abgelehnt. Erfreulich auch: Erstmals nimmt eine zweite Damenmannschaft am Spielbetrieb teil.
    • Daniel: Und bei den Herren?

      Ingo: Die Dritte Mannschaft konnte sich noch vor nicht allzu langer Zeit personell kaum über Wasser halten – derzeit erlebt sie einen regelrechten Ansturm. Die Herren II sind in die A-Klasse aufgestiegen, wo sie bislang eine bärenstarke Saison spielen. Und um die neue Situation in der Ersten Mannschaft zu verdeutlichen, bietet sich ein Blick auf die Ausgangslage noch vor wenigen Jahren an: Früher war es so,dass die Erste mehrere Jahre hintereinander am Ende einer Saison ihren jeweilsstärksten Spieler an einen höherklassigeren Verein verloren hat. Dieser fatale Trend ist nicht nur gestoppt, sondern hat sich umgekehrt: Marius Stumm ist vor der Saison von der TG Osthofen nach Nierstein zurück gekehrt und führt jetzt die Torschützenliste in der Verbandsliga an. Vor wenigen Tagen hat Seymour Warzecha ebenfalls seine Rückkehr aus Osthofen zur kommenden Saison bekannt gegeben.Doch nicht nur für Heimkehrer ist der TV attraktiv geworden, sondern auch fürtechnisch starke Spieler wie Robert Marckart und …

      Daniel: Stopp, das wollen wir noch nicht verraten!

      Ingo: … eines weiteren Spielers, die beide höherklassig gespielt haben, und in der Winterpause zum TV Nierstein gewechselt sind.

      Daniel: Was kann noch besser laufen?

      Ingo: Ich mache mir aktuell vor allem über zwei Dinge Sorgen: Zum einen ist das die gegenwärtige sportliche Situation der Ersten Herrenmannschaft. Bis die Verstärkung greift, wird noch einige Zeit vergehen – hoffentlich nicht zu viel Zeit, denn wir stecken mitten im Abstiegskampf. Ich bin noch nie abgestiegen und würde auf diese Erfahrung gerne auch in meiner letzten Saison als Spieler der Ersten Mannschaft verzichten.
      Das andere ist die Schiedsrichtersituation. Wir haben derzeit drei Schiris weniger, als es der Verband fordert, was Geldstrafen und Punktabzüge nach sich zieht. Ich wünsche mir, dass sich jeder Einzelne in der Abteilung klar macht, wie essentiell wichtig Schiedsrichter für den Spielbetrieb sind, und dass wir als Verein unseren Beitrag dazu leisten müssen. Bei der Abteilungsversammlung Anfang Januar hatte ich jedoch den Eindruck, dass hier das Problembewusstsein noch fehlt oder bestenfalls unzureichend ausgeprägt ist, wenn die Verantwortung für die prekäre Schirisituation allein auf den Verband abgewälzt wird. Wir als TV Nierstein werden jedenfalls versuchen, Anreize zu schaffen, die dazu beitragen, dass sich mehr TV-Spieler und -Spielerinnen zu Schris ausbilden lassen. Dazu erarbeiten wir gerade ein Konzept.

      Daniel: Und wenn die Anreize nicht ausreichen?

      Ingo: Bei der Abteilungsversammlung habe ich bereits gesagt, dass wir erwägen, nur noch solche Mannschaften für den Spielbetrieb zu melden, die die geforderte Anzahl an Schiedsrichtern erfüllen. Dies wäre jedoch die Ultima Ratio. Ich will noch einmalausdrücklich betonen, dass uns nicht daran gelegen ist, die Zahl der Aktiventeamsim Spielbetrieb zu reduzieren – im Gegenteil! Aber es ist einfach notwendig, dass die Mannschaften bzw. die Spieler und Spielerinnen, aus denen die Teams bestehen, ihren Teil dazu beitragen, dass sie die Punkterunde spielen können. Wenn sich bei einigen Teams kein einziges Mannschaftsmitglied in der Lage sieht, sich über die Teilnahme am reinen Trainingsbetrieb hinaus zu engagieren, dann funktioniert Vereinsleben und ein offizieller Spielbetrieb halt einfach nicht. Ich hoffe, dass diesjeder und jede in der Abteilung nachvollziehen kann, ohne sich unter Druck gesetzt zu fühlen.

      Daniel: Wie Du gesagt hast, ist die Handballabteilung von der Mitgliederzahl in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen. Was bedeutet das für die Arbeit der Abteilungsleitung?

      Ingo: Richtig, so schön das Wachstum ist, bringt es auch Probleme mit sich. So haben wir jetzt zwar viel mehr Sportler und Mannschaften, doch die Zeiten, in denen wir die Hallen nutzen dürfen, sind die gleichen wie seit eh und je. Inzwischen trainieren bis zu drei Jugendteams gleichzeitig in einer Halle, und auch die Aktivenmannschaften haben die Halle kaum noch für sich alleine, um etwa Gegenstöße zu trainieren. Die Erste Herren benötigt zur neuen Saison eine weitere,dritte Trainingseinheit, ebenso wie die B-Jugend, sollte sie die Oberliga-Quali packen. Hier liegt viel Arbeit vor Sebastian und mir, das mit Vorstand, Kreis und VG zu klären und mehr Hallenzeiten für den Handball in Nierstein zu bekommen.

      Daniel: Nebenbei bist Du auch eine wichtige Stütze als Spieler bei den Herren I - was hat sich dort geändert?

      Ingo: Ha, von wegen Stütze! Vielen Dank an Dich und meine Mitspieler, dass Ihreinem alten Mann wie mir das Gnadenbrot in der Ersten gebt. Aber zur Frage: Die Erste ist in der vergangenen Saison zusammen gewachsen. Gefühlte oder tatsächliche Gräben, wie sie zu Beginn der vergangenen Saison in der Wahrnehmung einiger Spieler noch bestanden haben, sind längst zugeschüttet. Derspektakuläre Nicht-Abstieg im letzten Saisonspiel gegen Meisenheim hat uns allenoch mehr zusammengeschweißt, wir sind heute ein super Team.
      Wir haben aber leider auch gemerkt, dass ein guter Teamgeist alleine nicht ausreicht, um sorgenfrei in der Verbandsliga bestehen zu können – selbst dann nicht, wenn wir den Torschützenkönig in unseren Reihen haben. Wir müssen uns weiter öffnen und neuen Spielern zeigen, dass sie bei uns willkommen sind und wir sie brauchen. Das gilt ganz ausdrücklich auch für die Spieler der A-Jugend wie etwa Kai Gertönis, Johannes Weber, Christian Ottstadt und weitere, die schon einige Male bei uns mittrainiert haben und dies gerne noch öfter bzw. regelmäßig tun können und sollen.

      Daniel: Welche Zukunft siehst Du für die Erste Herren?

      Ingo: Zunächst gilt es, diese Saison noch heil, auf einem Nicht-Abstiegsplatz, zu überstehen. Das wird schwer genug, aber ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen werden – wenn wir in jedem der verbleibenden Spiele mit der richtigen Einstellung zu Werke gehen.

      Daniel: Und über die Saison hinaus?

      Ingo: In der kommenden Saison werden wir einen Kader haben, der uns völlig neuePerspektiven ermöglicht: Wir werden dann erstmals seit Jahren nicht mehr nach unten, sondern nach oben gucken – und den Handball im TV auf eine Stufe heben, auf der sich unsere talentiertesten Jugendspieler und junge Aktivenspieler nicht mehr genötigt sehen, den Verein wechseln zu müssen, um Erfahrungen in höherklassigen Ligen zu sammeln. Denn dort wollen wir selber hin, und wenn wir unsere jungenSpieler für eine Handballkarriere im TV begeistern können, schaffen wir das auch.
      Für den Handball in Nierstein würde das einen weiteren enormen Schub bedeuten.Wir können dann mehr erreichen, als wir es im Moment zu träumen wagen. Aber ganz klar ist: Wenn wir hohe sportliche Ziele anpeilen wollen, dann müssen wir es schaffen, den Jugendlichen eine Perspektive im TV Nierstein zu bieten. Darin sehe ich gemeinsam mit den Jugendtrainern und der Jugendkoordination eine meiner wichtigsten Aufgaben – wenn nicht die wichtigste Aufgabe – im TV Nierstein.