Aus handball-world.com:
Die Handballwelt ist in Aufruhr, nachdem Gunnar Prokop in der Champions League mit einem taktischen Schachzug dem österreichischen Serienmeister Hypo Niederösterreich gegen Metz das Unentschieden rettete. Der Trainer betrat kurz vor Schluss das Spielfeld und verhinderte so einen Gegenstoß der Französinnen. „Bevor ich das Spiel verliere, muss ich die Rote Karte riskieren. Taktisch war es völlig richtig und es war ja auch keine Verletzungsgefahr“, sagte Prokop im Anschluss an die Partie zu der unfairen Aktion - die von den meisten Fans nicht als taktischer Schachzug sondern grobe Unsportlichkeit empfunden wird und der Vita Prokops eine weitere Skandalmeldung hinzufügt.
Die Begegnung verlief nur auf einem sehr mäßigen Niveau, es hatte nicht den Anschein, dass diese Begegnung in die Geschichtsbücher eingehen wird. Nach einem schlechten Start übernahmen die Niederösterreicherinnen beim Stand von 6:5 (16.) erstmals die Führung. Metz ließ sich von den Gastgeberinnen jedoch nicht distanzieren. Beim Stand von 11:10 für Hypo wurden die Seiten gewechselt. Auch im zweiten Spielabschnitt bot sich den 800 Zuschauern in Maria Enzersdorf ein ähnliches Bild. Keine Mannschaft konnte sich einen größeren Vorsprung erarbeiten und die Führung wechselte mehrfach. Nach einem Hattrick von Nascimento zum 23:20 schienen die Hausherrinnen zehn Minuten vor Schluss bereits auf die Siegerstraße einzubiegen. Nascimento traf vier Minuten vor Schluss zum 27:24, doch Isabell Wendling konterte prompt.
Mit einer ganz offensiven Abwehrformation versuchte Metz der Partie noch eine letzte Wendung zu erzielen. Erneut war es Nascimento, die die Lücke in der Abwehr fand, doch die Brasilianerin scheiterte an Amandine Leynaud. Im Kampf um den Ball wurde dann den Gästen der Ball zugesprochen. Ein vermeintliches Foul von Kristina Franic beim Wurfversuch wurde in der hektischen Schlussphase nicht geahndet. Im darauf folgenden Angriff schien sich Hypo bereits den Ballgewinn zurückerobert zu haben, doch Francois Bertrand hatte noch rechtzeitig die grüne Karte zur Auszeit am Kampfgericht abgegeben. Die Französinnen blieben demnach noch einmal im Ballbesitz und Piejos zog vom rechten Flügel nach innen und traf zum Anschlusstreffer - die Hektik auf dem Parkett wurde zunehmend greifbar.
Nun nahm auch Gunnar Prokop eine Minute vor dem Ende seine Auszeit, seinen Spielerinnen flatterten eindeutig die Nerven. Statt geduldig eine Wurfchance herauszuspielen verlor Cararo mit einem schlechten Pass zu Nascimento den Ball und Metz glich 25 Sekunden vor dem Ende nach einem schnellen Gegenangriff durch Piejos aus. Noch einmal hatte Hypo Ballbesitz und wieder war es ein missglücktes Abspiel von Cararo, dieses Mal suchte sie Piedade am Kreis, das den Französinnen zehn Sekunden vor dem Ende die Chance zum Siegtreffer bescherte. Leynaud passt auf die sprintende Ognjenovic, die blitzschnell den Ball an Franic weiterleiten kann, doch da Gunnar Prokop das Spielfeld betreten hatte, musste die Partie gemäß den Regeln sofort unterbrochen werden.
Eine klare Torchance war zu dem Zeitpunkt noch nicht vorhanden, somit blieb den beiden Unparteiischen nur die Möglichkeit auf Freiwurf für Metz zu entscheiden und den Handball-Zampano mit einer roten Karte zu bedenken. Mit einem schelmischen Grinsen verließ Prokop die Halle. Metz blieben lediglich vier Sekunden. Ognjenovic führte diesen mit einem Pass auf Franic aus und die Kroatin nahm Anlauf, traf aber lediglich mit dem Schlusspfiff die Latte. „Es war sicher die spielentscheidende Szene, ich kann es aber nachvollziehen“, reagierte Francois Bertrand gegenüber der österreischischen Presseagentur APA gelassen auf das taktische Foul seines Gegenüber. „Bevor ich das Spiel verliere, muss ich die Rote Karte riskieren. Taktisch war es völlig richtig und es war ja auch keine Verletzungsgefahr“, erklärte Prokop. "Schlitzohrigkeit" so das Argument auf der einen Seite, doch in den Foren und der Handballwelt allgemein ist die grobe Unsportlichkeit das Thema.
„So eine Aktion überlegt man sich nicht, das war eben eine Reaktion innerhalb von Sekunden“, rechtfertigt Prokop gegenüber dem österreichischen Portal Laola1 und gibt sich am Tag danach bereits ein wenig geläutert. „Wenn ich jetzt darüber nachdenke, würde ich so etwas nicht noch einmal machen.“ Die EHF wird den Vorfall untersuchen und Mitte nächster Woche eine Entscheidung treffen. "Mit einem Urteil ist für kommende Woche zu rechnen", sagte am Freitag Markus Glaser, der Leiter des EHF-Spielbetriebs. Das Strafmaß sei "grundsätzlich nach oben hin offen." Die ansonsten übliche Sperre von einem Spiel bei einer roten Karte in der Schlussminute betrifft nur Spieler. „Da es sich um ein Vergehen eines Offiziellen handelt, liegt die Sachlage etwas anders“, erklärte Markus Glaser gegenüber Laola1. Nach Angaben von EHF-Spielbetriebs-Leiter Glaser wolle ein Schiedsgericht das genaue Strafmaß spätestens bis zum nächsten Europapokal-Spiel von Hypo Niederösterreich am 8. November gegen Krim festlegen.
Die Handballwelt ist in Aufruhr, nachdem Gunnar Prokop in der Champions League mit einem taktischen Schachzug dem österreichischen Serienmeister Hypo Niederösterreich gegen Metz das Unentschieden rettete. Der Trainer betrat kurz vor Schluss das Spielfeld und verhinderte so einen Gegenstoß der Französinnen. „Bevor ich das Spiel verliere, muss ich die Rote Karte riskieren. Taktisch war es völlig richtig und es war ja auch keine Verletzungsgefahr“, sagte Prokop im Anschluss an die Partie zu der unfairen Aktion - die von den meisten Fans nicht als taktischer Schachzug sondern grobe Unsportlichkeit empfunden wird und der Vita Prokops eine weitere Skandalmeldung hinzufügt.
Die Begegnung verlief nur auf einem sehr mäßigen Niveau, es hatte nicht den Anschein, dass diese Begegnung in die Geschichtsbücher eingehen wird. Nach einem schlechten Start übernahmen die Niederösterreicherinnen beim Stand von 6:5 (16.) erstmals die Führung. Metz ließ sich von den Gastgeberinnen jedoch nicht distanzieren. Beim Stand von 11:10 für Hypo wurden die Seiten gewechselt. Auch im zweiten Spielabschnitt bot sich den 800 Zuschauern in Maria Enzersdorf ein ähnliches Bild. Keine Mannschaft konnte sich einen größeren Vorsprung erarbeiten und die Führung wechselte mehrfach. Nach einem Hattrick von Nascimento zum 23:20 schienen die Hausherrinnen zehn Minuten vor Schluss bereits auf die Siegerstraße einzubiegen. Nascimento traf vier Minuten vor Schluss zum 27:24, doch Isabell Wendling konterte prompt.
Mit einer ganz offensiven Abwehrformation versuchte Metz der Partie noch eine letzte Wendung zu erzielen. Erneut war es Nascimento, die die Lücke in der Abwehr fand, doch die Brasilianerin scheiterte an Amandine Leynaud. Im Kampf um den Ball wurde dann den Gästen der Ball zugesprochen. Ein vermeintliches Foul von Kristina Franic beim Wurfversuch wurde in der hektischen Schlussphase nicht geahndet. Im darauf folgenden Angriff schien sich Hypo bereits den Ballgewinn zurückerobert zu haben, doch Francois Bertrand hatte noch rechtzeitig die grüne Karte zur Auszeit am Kampfgericht abgegeben. Die Französinnen blieben demnach noch einmal im Ballbesitz und Piejos zog vom rechten Flügel nach innen und traf zum Anschlusstreffer - die Hektik auf dem Parkett wurde zunehmend greifbar.
Nun nahm auch Gunnar Prokop eine Minute vor dem Ende seine Auszeit, seinen Spielerinnen flatterten eindeutig die Nerven. Statt geduldig eine Wurfchance herauszuspielen verlor Cararo mit einem schlechten Pass zu Nascimento den Ball und Metz glich 25 Sekunden vor dem Ende nach einem schnellen Gegenangriff durch Piejos aus. Noch einmal hatte Hypo Ballbesitz und wieder war es ein missglücktes Abspiel von Cararo, dieses Mal suchte sie Piedade am Kreis, das den Französinnen zehn Sekunden vor dem Ende die Chance zum Siegtreffer bescherte. Leynaud passt auf die sprintende Ognjenovic, die blitzschnell den Ball an Franic weiterleiten kann, doch da Gunnar Prokop das Spielfeld betreten hatte, musste die Partie gemäß den Regeln sofort unterbrochen werden.
Eine klare Torchance war zu dem Zeitpunkt noch nicht vorhanden, somit blieb den beiden Unparteiischen nur die Möglichkeit auf Freiwurf für Metz zu entscheiden und den Handball-Zampano mit einer roten Karte zu bedenken. Mit einem schelmischen Grinsen verließ Prokop die Halle. Metz blieben lediglich vier Sekunden. Ognjenovic führte diesen mit einem Pass auf Franic aus und die Kroatin nahm Anlauf, traf aber lediglich mit dem Schlusspfiff die Latte. „Es war sicher die spielentscheidende Szene, ich kann es aber nachvollziehen“, reagierte Francois Bertrand gegenüber der österreischischen Presseagentur APA gelassen auf das taktische Foul seines Gegenüber. „Bevor ich das Spiel verliere, muss ich die Rote Karte riskieren. Taktisch war es völlig richtig und es war ja auch keine Verletzungsgefahr“, erklärte Prokop. "Schlitzohrigkeit" so das Argument auf der einen Seite, doch in den Foren und der Handballwelt allgemein ist die grobe Unsportlichkeit das Thema.
„So eine Aktion überlegt man sich nicht, das war eben eine Reaktion innerhalb von Sekunden“, rechtfertigt Prokop gegenüber dem österreichischen Portal Laola1 und gibt sich am Tag danach bereits ein wenig geläutert. „Wenn ich jetzt darüber nachdenke, würde ich so etwas nicht noch einmal machen.“ Die EHF wird den Vorfall untersuchen und Mitte nächster Woche eine Entscheidung treffen. "Mit einem Urteil ist für kommende Woche zu rechnen", sagte am Freitag Markus Glaser, der Leiter des EHF-Spielbetriebs. Das Strafmaß sei "grundsätzlich nach oben hin offen." Die ansonsten übliche Sperre von einem Spiel bei einer roten Karte in der Schlussminute betrifft nur Spieler. „Da es sich um ein Vergehen eines Offiziellen handelt, liegt die Sachlage etwas anders“, erklärte Markus Glaser gegenüber Laola1. Nach Angaben von EHF-Spielbetriebs-Leiter Glaser wolle ein Schiedsgericht das genaue Strafmaß spätestens bis zum nächsten Europapokal-Spiel von Hypo Niederösterreich am 8. November gegen Krim festlegen.